Konfliktlots:innen

Die Konfliktlots:innen sind seit 2000 ein wichtiger Teil des Schullebens der Mercator-Grundschule. Mit ihrem Verzicht auf Gewalt in der Auseinandersetzung mit anderen sind sie ein positives Beispiel für den Umgang miteinander für alle Schüler und Schülerinnen der Schule und tragen damit und mit ihrem Hofdienst zum friedlichen Miteinander in unserer Schulgemeinschaft bei.

Seit dem Schuljahr 2023/24 wurde die Organisation der Konfliktlots:innen-Ausbildung in einer Arbeitsgemeinschaft zugunsten der Integration in den Wahlpflichtunterricht der 5. und 6. Klassen aufgegeben, da es zunehmend schwieriger wurde, genügend Schüler und Schülerinnen für die Teilnahme an einer Konfliktlotsen-AG zu finden. Nun werden unsere Konfliktlots:innen in einer wöchentlichen Unterrichtsstunde und in vier über das Schuljahr verteilten zusätzlichen Projekttagen nach dem Berliner Konfliktlotsenmodell (angelehnt an den Standards der Ausbildungsrichtlinien des Bundesverbandes Mediation) in mindestens 40 Stunden ausgebildet und erhalten am Ende eines Schuljahres ihr Zertifikat über die absolvierte Ausbildung.

Themen in der Ausbildung sind:

– Wir werden eine Gruppe
– Rollenklärung der Konfliktlots:Innen
– Streiten, aber wie? Konflikte sind normal
– Intervention und Deeskalation: Vorbereitung auf den Hofdienst
– Ich- und Du-Botschaften
– Gewaltfreie Kommunikation (nach M. Rosenberg)
– Mediationsprozess: Die fünf Phasen der Mediation

Zusätzlich zum theoretischen Teil versehen die Konfliktlots:innen ihren Dienst auf dem Schulhof, wo sie in mindestens einer Pause pro Woche trösten, vermitteln und deeskalieren, wenn andere Schüler und Schülerinnen in Streit geraten.

Ziel der Ausbildung ist es, die Kinder dafür zu sensibilisieren, dass Konflikte zum Leben dazu gehören, dass es aber durchaus darauf ankommt, wie sie ausgetragen werden. Sie lernen Techniken der Deeskalation und den Umgang mit Gefühlen. Mit den Ich-Botschaften und der gewaltfreien Kommunikation lernen sie Wege kennen, wie die eigenen Interessen gewaltfrei vertreten werden können. Sie üben durch Gesprächstechniken wie z.B. aktives Zuhören, Spiegeln, Framing Kommunikationsmöglichkeiten, die auf den Dialog mit dem Gegenüber zielen und ein besseres gegenseitiges Verständnis ermöglichen. Wenn die Schüler und Schülerinnen verstehen, dass jeder Streit auf negativen Gefühlen und damit auf unerfüllten Bedürfnissen beruht, dann sind sie eher in der Lage, den Grund des Streits oder Konfliktes zu sehen, ihre Bedürfnisse angemessen zu formulieren oder auch die Bedürfnisse des Gegenübers zu verstehen und eine gemeinsame Lösung zu finden. Ein weiterer Schritt in Richtung friedlichem Miteinander ist dann gemacht. Davon profitieren die Konfliktlots:innen ganz persönlich, aber auch die Schulgemeinschaft der Mercator-Grundschule.